Wilhelm Joh. Chr. Gustaf      Antwort

Casparson                               an Hrn. Pr. Justi in Marburg

 

Wohl Geliebter, sang ich frohe lieder,

Als mit Myrten meines Lehnchens Hand

Zärtlich meine Schläfe oft umwand:

Aber nimmer kehrt die Freude wieder!

 

Kummerzähren fließen still hernieder,

und der Kiel entsinkt der matten Hand!

Welche Wonne, die in ihr ich fand!

Welch ein Herz, so tugendhaft und bieder!

 

Freundlicher, als Föbus Morgengluth,

War der Holden schöne Jugendblüthe,

Ihre Seele war Verstand und Güte:

 

Sie – mir aller Güter erstes Gut –

Lebt im Lied des Freundes, der’s verkündet,

Daß er meinen Gram mit mir empfindet! -

 

 

 

ç Vorangegangenes Sonett von Justi